Anreise: Es reist sich besser mit leichtem Gepäck.
So, jetzt soll also das Abenteuer Kambodscha und Indonesien losgehen, das vor knapp einem halben Jahr aus einer Mojito-Laune heraus entstanden ist. Mit zwei Zwischenstopps flogen wir von München über Muskat/Oman (fast ausschließlich komplett verschleierte Frauen, strikte Geschlechtertrennung, viele musternde Blicke) und Bangkok nach Siem Reap. Die Flüge waren zwar lang, aber relativ gemütlich und unser Schlaf wurde nur durch die Essensausgaben gestört. Davon gab’s allerdings reichlich, was selbst uns irgendwann mal zu viel wurde. Der Mann neben uns, anscheinend schon daran gewöhnt, schob sich im halbstündigen Takt Muffins, Brötchen, Hauptgerichte und Sandwiches in den Mund und schien trotzdem nicht satt zu werden! Als wir in den Flieger stiegen, freuten wir uns zuerst über unser `Paket` mit Zahnbürste, Seife, Oropax, Schlafbrille und … Socken! Unser Gepäck wollte wohl noch eine Nacht in Bangkok bleiben, weshalb wir erst einmal ohne auskommen mussten. Mit Visum am Flughafen ausgestattet ging die erste Fahrt mit dem Tuk-Tuk vom Flughafen zum Hotel. Diese erste Fahrt versetzte uns wirklich in Staunen. Und auch heute noch, nach anderthalb Wochen kambodschanischen Verkehrs, können wir nicht glauben, wie dieses System so reibungslos funktioniert. Die Regeln haben wir noch nicht komplett durchschaut, aber hier ist ein Annäherungsversuch:
- Generell fährt man rechts außer man muss nach links, in dem Fall fährt man dann so schnell wie möglich einfach nach links, auch wenn man in der neuen Straße dann auf der falschen Seite rauskommt.
- Bei Dunkelheit sind Helme für Mofas und Tuk-Tuks überflüssig – der Helm dient also tagsüber eher als Sonnenschutz für die Birne.
- Geblinkt wird mit Handzeichen, wie beim Radfahren.
- In einen Bus (für Einheimische; wir sprechen nicht von einem klimatisierten Bus für Touristen) passen so viele Leute wie reingehen. Ist unten kein Platz mehr, wird das Dach genutzt.
- Der, der die lauteste Hupe hat, ist der Chef. Hupen gilt generell nicht als Ausdruck für „Obacht!“ oder „man, fahr doch nicht so einen Schmarrn zam“, sondern eher als Zeichen für „Ich komme!!“
- Touristenbusse werden gern mit Verwandten und Bekannten aufgefüllt. Sobald ein Platz frei ist, wird noch schnell die Cousine 13. Grades angerufen: „Hey, Lust auf einen Trip nach Phnom Penh? Die Touristen zahlen 12 Dollar, wir könnten für 4 Dollar mitfahren.“ Außerdem scheint der Bus der Platz des Telefonierens zu sein. Mit Klingelton auf voller Lautstärke, versteht sich.
- Kühe sind anerkannte Verkehrsteilnehmer und können sich frei auf der Straße bewegen – sie dürfen alles und müssen dabei auch nicht hupen 😉
Auch wenn der Verkehr uns ziemlich unorganisiert erscheint, funktioniert er irgendwie recht reibungslos und das ist ja die Hauptsache. So hat auch unser Tuk-Tuk Fahrer Tong uns heil zum Hotel gebracht.
Siem Reap – „Ladyyyyy, Tuk-Tuk, cheap cheap“ (jeder Tuk-Tuk Fahrer, immer)
Vom langen Flug ganz platt haben wir zu unserem großen Ärgernis schon gleich mal das Frühstück verpennt, äußerst ärgerlich!! Aber die gute Nachricht war, dass unser Gepäck schon angekommen war. Also ab unter die Dusche, rein in luftige Kleidung und ab mit dem Tuk-Tuk ins Zentrum von Siem Reap! Die bunten Stände mit vielen Farben und allerhand zu sehen waren ein Augenschmaus und auch die obligatorische Fisch-Fuß-Massage, eine sehr witzige Angelegenheit, wollten wir nicht auslassen. Abends freuten wir uns auf eine entspannende Massage im Hotel, doch die kleinen, zierlichen Damen langten kräftig hin und kneteten, rissen, drückten, klopften und zogen an unseren Extremitäten und Muskeln, sodass das Bild einer sanften Rückenmassage schnell verflog. In Kambodscha kann man ja mehrere Götter anbeten, bei Johanna war es in dieser Nacht der Porzellangott, der ihr keine Ruhe ließ, weshalb sich unser Angkor-Trip um einen Tag nach hinten verschob. Auf der Suche nach etwas Essbarem wollten wir den Markt der Einheimischen am nächsten Tag erkunden…nachdem wir 100 m tief hineingegangen sind, marschierten wir rückwärts wieder raus! Fisch und Fleisch ungekühlt bei 32 Grad umzingelt von Fliegen daliegen zu sehen und auch zu riechen, war dann doch nicht das Unsere. (Dann gibt’s eben Kekse und Weißbrot…)
Abends fuhr uns Tong, ein kleinerer, leicht untersetzter, immer lächelnder Kambodschaner, zum Sonnenuntergang bei den Tempeln, der leider wenig spektakulär war. Danach ging’s in die Stadt. Aufgrund der Götterverehrung der Vornacht gingen wir auf Nummer sicher und aßen Pizza, die mit ordentlich viel kambodschanischem Bier (0,4l für 1 Dollar) – Alkohol desinfiziert ja, oder? – runtergespült wurde. Auf dem Weg zu einer Toilette landeten wir dann unabsichtlicherweise in einer Disco und mitten auf der Tanzfläche zwischen lauter kleinen Kambodschanern – alle auf Johannas Augenhöhe. Auch in der Rooftopbar mit Livemusik ließ es sich extrem gut aushalten.
So tuk-tukten wir um Mitternacht wie Aschenputtel zum Hotel zurück und fielen in einen Dornröschenschlaf, der um 4:15 jäh durch das Klingeln des Weckers beendet wurde. Sonnenaufgang bei Angkor Wat war angesagt! Unsere Augenringe erzählten die Nacht, doch die Aussicht auf Frühstück to-go (4 Scheiben Toast mit Ei und Marmelade für Jede) lockten uns ins Tuk-Tuk zu unserem treuen Tong. In der Dunkelheit Kambodschas (stockmauernfinster war’s!) verspeisten wir unser Pschoarbackerl und erweckten die Lebensgeister bis Tong sagte: „und jetzt geht ihr einfach geradeaus weiter, ich warte hier.“ Wie? Geradeaus?Wohin? Man sah kein Licht, nur vereinzelt andere Touristen. Ein bisschen mulmig war uns da schon zumute. Irgendwann versammelten sich alle an einem Tümpel, von dem aus man die Türme Angkor Wats sah. Wartend aßen alle anderen Touristen ihr Frühstück, das wir ja schon längst verputzt hatten, weswegen uns nur die mitgebrachten Minibananen blieben. Als die Sonne dann hinter dem Tempel aufging war das schon ein besonderer Moment, doch ebenso eindrucksvoll waren die Massen an Menschen, die jetzt zum Vorschein kamen. Mit Tuk-Tuk und Tong erkundeten wir noch andere Tempel, wobei uns der Bayon und der Ta Prohm am besten gefielen. Es mag an der brennenden Hitze oder an unserem vornächtlichen Bierdurst gelegen haben … wir hatten genug von den Tempeln! Und so kamen wir gerade rechtzeitig zum zweiten Frühstück ins Hotel zurück. Der Rest des Tages war dann entspannt, weil abends um 23:30 schon der Nachtbus nach Phnom Peng starten sollte.
Wir hatten ja vorher schon viele Horrorstories über solche Nachtbusse gehört (Unfälle, dreckig, ausgeraubt, etc.) und uns deshalb schon auf das Schlimmste eingestellt, doch alles lief super! Die Liegeflächen waren bequem und sauber, der Bus war pünktlich und es war relativ leise. Doch unsere Körper hatten da noch ein verwirrtes Zeitverständnis und deshalb konnte man nicht wirklich von erholsamem Schlaf sprechen.
Um 5 Uhr kamen wir in der Hauptstadt Phnom Penh an, gerade zu dem Zeitpunkt als diese erwachte! Viele Morgensportler joggten am Mekong entlang (vermutlich so früh um dem Smog zu entfliehen, der über der Stadt hängt) oder machten witzige gymnastische Übungen. Uns verschlug’s zuerst in eine Art Restaurant, in dem sich 4 lustige Kambodschaner um 5 Uhr eine riesige Platte Nudeln mit Gemüse und Fleisch und etliche Bier gönnten. Entweder kamen sie da gerade vom Feiern oder das war die kambodschanisches Art des Frühschoppens. Auf jeden Fall sah es recht spaßig aus! In einem anderen Café frühstückten wir dann und der Kellner machte uns das Angebot, dass wir 4 Tassen Kaffee kriegen, wenn wir 4 Frühstücke (Frühstücks? Frühstücken? Frühstuckteen?) bestellen würden. Da ein Frühstück schon aus 3 Scheiben Toast bestand (bei 4 Frühstücken dann 12 Scheiben) dachte er entweder, dass wir sehr hungrig wären oder dass wir die 4 Tassen Kaffee mehr als bräuchten (Augenringe!!). Nach 3 Stunden Aufenthalt führte uns der Weg weiter in den Süden nach Sihanoukville, wobei wir nicht genau wussten, wo genau Phnom Penh endete, weil sich die Dörfer einfach so neben der Hauptstraße aneinanderreihen.
Auf der Fahrt wurde uns die große Schere zwischen Arm und Reich in Kambodscha (das Land zählt immer noch zu einem der ärmsten Länder weltweit; das Jahreseinkommen eines Kambodschaners in Dollars bewegt sich eher im 3-stelligen als im 4-stelligen Bereich) wieder bewusst. Der Großteil der Bevölkerung lebt in unglaublich armen Verhältnissen. Meistens sind es nur notdürftig zusammen gezimmerte Wellblechhütten mit einem Sonnenschirm, der für kambodschanisches Bier wirbt und entweder die Ölflaschen für die Tuk-Tuks oder das zu verkaufende Obst vor der Sonne schützt. Dazwischen stehen aber immer wieder tempelartige, herausgeputzt Villen. Neben dem Unterschied bei Häusern ist auch der Müll ein Indikator für den Reichtum bzw. die Armut. Hauptsächlich sieht man am Straßenrand richtige Müllberge. Auch vor den Hütten, in den „Gärten“ und den Rinnsalen neben der Straße liegt überall Plastik, das hier und da einfach offen verbrannt wird. Kommt man allerdings in die Großstadt, ist von all dem nichts mehr sichtbar. In den Tempelanlagen von Angkor wird sogar das Laub am Straßenrand weggefegt. Die Ticketpreise für einen Tagespass wurden erst vor Kurzem von 20$ auf 37$ erhöht (fast verdoppelt!!), aber es bleibt zu bezweifeln, dass irgendetwas von dem Geld der Bevölkerung zugute kommt.
Sihanoukville, auf deutsch übersetzt: der Müllberg
Diese Stadt ist ein einziger Graus! Unser Hostel lag zwar sehr zentral und gefiel uns gut, aber die Stadt an sich machte den guten Eindruck wieder zunichte. Generell gibt es nichts Besonderes dort zu sehen. Laut Reiseführer sollen aber die Strände besonders schön sein. Also nahmen wir ein Tuk-Tuk zum etwa 15 Minuten entfernten Strand Otres-Beach, der als Highlight und als sauber und menschenleer beschrieben wurde. Es ging vorbei an Müll, Müll und nochmal Müll. Unter der Sonne Kambodschas stinkt der natürlich unglaublich. Hier und da steht dann wieder so ein Müllhaufen in Flammen, weil die Leute nicht wissen, wo sie ihren Müll hinbringen sollen. Dazwischen grasen abgemagerte Kühe und Büffel und versuchen gemeinsam mit den mageren Hühnchen etwas Essbares zu finden. Am Strand angekommen, kam dann bald ein wenig Ernüchterung. Eine Reihe von Strandliegen quetschte sich an die nächste und bei jedem Schritt sah man angespülten Müll. Entweder waren wir nicht am richtigen Strandabschnitt oder im falschen Film! Doch zumindest war der Tag am Strand angenehmer als in der Stadt und gab uns schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns auf Koh Rong, einer Insel vor Sihanoukville, erwarten sollte.
Koh Rong – angekommen im Paradies
Es war ein wunderbares Gefühl die Hektik und den Dreck der Stadt hinter uns zu lassen und auf’s offene Meer rauszutuckern. Mit 6 anderen Leuten (3 Pärchen und wir!!) beförderte uns das Bötchen innerhalb von 2,5 Stunden auf die Insel. Kaum angekommen wurden wir schon mit einem leckeren Begrüßungsdrink in Empfang genommen und ab da wussten wir, dass wir hier richtig sind :). Die 3 Nächte verbrachten wir direkt am weißen Sandstrand in einem kleinen Bungalow mit Dusche und WC (keine Spülung, aber man gewöhnt sich dran). Weit und breit war auf diesem Strandabschnitt nur unser Resort und diese Einsamkeit ließ sich wirklich gut aushalten. Leckeres Essen gab’s im Restaurant am Strand, das auch sonst das soziale Zentrum bildete. Nach so viel Strapazen in der Stadt wollten wir abends gleich mal die Bar ausprobieren und verstanden uns unter ordentlichem Mojitoeinfluss (die Gläser auf der Insel schienen sich wie durch Magie immer wieder aufzufüllen! Wenn das hier so ist, wollten wir uns nicht sträuben!) prächtig mit dem etwas schrägen kambodschanischen Barkeeper, der gern mal die Endsilben der Worte vergessen hat, was manchmal zu Verwirrung führte (meinte er jetzt Franzosen (french) oder Freunde (friends)? Ausgesprochen hat er nur ‚fren‘) und seinem rotweintrinkenden Kumpel, dem die Augenlider schon auf Halbmast hingen, der ständig sein Lieblingspartylied abspielte und in jeden Satz ‚What the hell!‘ einbaute. In Kambodscha sind die Preise ja ziemlich niedrig. Auf der Straße kriegt man schon für 3 Dollar richtig viel zu essen. Deshalb dachten wir, dass 150 Dollar für die Insel ja locker reichen würden. Hm…am Ende des ersten Abends hatten wir bereits eine Zeche von 46 Dollar! 😀
Die ersten beiden Tage verbrachten wir nur damit uns zu sonnen, zu essen und im Meer zu plantschen und ein bisschen Kajak zu fahren. Das Spannendste war Sonnenbrand. Doch am Abend vor der Abreise unternahmen wir noch eine kleine Bootstour. Zuerst schnorchelten wir vor einer Insel (naja, die Unterwasserwelt ist nicht wirklich farbenfroh, aber man sah relativ viele Fische und verschiedene Korallen) bevor wir uns den schönen orangenen Sonnenuntergang ansahen und dabei eine Runde angelten (in Kambodscha wird die Angelrute einfach durch eine Coladose ersetzt, Schnur, Senkblei und Köder sind gleich. Das ist war einfach- funktioniert aber.) Johanna hat auch ein kleines Fischchen gefangen, durfte ihn aber wieder in die Freiheit entlassen, weil er noch zu klein war. Die Kambodschaner am Boot waren da schon geschickter und zogen einen nach dem anderen raus. Und so gab’s 10 Minuten nach dem Fang leckeren, frischen Fisch mit Obst. Herrlich! Der Abend verlief super, aber das Highlight sollte noch folgen: wir schwammen in leuchtendem Plankton! Zuerst waren wir noch ein wenig skeptisch, aber als dann die Erste einfach so ins nachtschwarze Wasser sprang, sind alle anderen auch hinterher. (Wer hätte schon gedacht, dass wir uns trauen bei totaler Dunkelheit ins Meer zu springen?! Wir jedenfalls nicht!)
Schon an dem Morgen wussten wir, dass die Entspannung für die nächsten Tage dahin sein wird. So gern wir auch auf Koh Rong mit den angenehmen Leuten und dem schönen Strand geblieben wären, mussten wir doch nach Phnom Penh, weil dort der Flieger nach Jakarta ging. Also machten wir uns schweren Herzens am nächsten Tag auf die Rückfahrt nach Sihanoukville, das uns wieder mit total vermüllten Stränden grüßte. Eine Nacht blieben wir dort, bevor es mit dem Minibus weiter in die Hauptstadt ging. Selbstverständlich fuhren wieder Verwandte und Bekannte mit und telefonierten wie die Verrückten! 🙂
Phnom Phenh – der Kini (Sihamoni) hat die Kohle!
Vielleicht lag’s am Trennungsschmerz von Koh Rong oder an der generellen Großstadtmüdigkeit, aber wir hatten keine Lust auf Phnom Penh! Wir Sparfüchse haben uns zusätzlich auch noch ein ziemlich angeranztes Hotel gesucht mit Zimmern, in denen wir keine Minuten zu viel verbringen wollten. Die Großstadt hat uns nach der Einsamkeit auf der Insel richtig überfahren, doch irgendwie mussten wir die zwei Tage rumkriegen. Also begaben wir uns auf die Spuren der kambodschanischen Geschichte. Wir besuchten die Killing Fields von Choeung Ek und das ehemalige Gefängnis der Roten Khmer Tuol Sleng. Dass die beiden Punkte auf unserer To-Do Liste nicht leicht werden würden, war uns schon bewusst, aber sie haben uns noch mehr mitgenommen als wir dachten. Der Genozid durch die Roten Khmer ist ja noch gar nicht so lange her. Zwischen 1975 und 1978 versuchten sie unter der Herrschaft von Pol Pot Kambodscha in einen kommunistischen Agrarstaat zu verwandeln, indem sie die großen Städte entvölkerten und die Bildungselite folterten und ermorderten. Inhaftiert und später getötet wurden vor allem Menschen, die studierten, Lehrer, Brillenträger und Menschen mit weichen Händen (als Indikator dafür, dass sie nicht gewöhnt waren harte manuelle Arbeit zu verrichten). Beim Gehen über die Killing Fields und durch das ehemalige Gefängnis und die Zellen, in denen noch Fotos der letzten umgebrachten Inhaftierten hängen, wird’s einem ganz anders. Diese Stimmung gepaart mit unserer generellen Phnom Penh Abneigung hat uns ein wenig in ein Tief befördert.
Daneben machten wir noch kurze Ausflüge auf die angepriesenen Märkte, die sich aber im Prinzip wie der Markt in Siem Reap darstellten: Fleisch und Fisch liegen offen rum und die Fliegen streiten sich um die besten Plätze. Einen etwas witzigen Abschluss bildete dann noch das Olympiastadion, in dem sich allabendlich die Hauptstädter zur gemeinsamen Aerobic einfinden und viele Locals sich noch einen Abendsnack gönnen. Von langsam bis schnell war alles dabei, Leute in Sportkleidung genauso wie Leute im Anzug. Auf dem Heimweg zu Fuß fuhr uns noch unser Tuk-Tuk-Fahrer über den Weg und kostenlos nach Hause – was für ein Service und was für ein Zufall in einer Millionenstadt!
Der Titel des Blogeintrags passt vor allem auf die Situation in Phnom Penh wie die Faust auf’s Auge. Rund um den Königspalast von König Sihamoni (nicht-verheiratet, Ballettausbildung in Russland, korrupt) werden alle Grünflächen bewässert, Bäumchen getrimmt und Müll entsorgt, doch wenn man nur ein kleines bisschen in eine Nebenstraße kommt, ist es wieder dreckig ohne Ende und die Menschen hausen in Hütten. Der Eintritt für den Königspalast beträgt 10 Dollar und die Menschen werden in Bussen angekarrt. Dabei sind die meisten Räume nicht zugänglich. Man kann im Prinzip hauptsächlich im gespflegten Garten spazieren und sich die kleinen, reichlich geschmückten Räume ansehen. Wie schon bei Angkor sichtbar, gibt es Wenige mit sehr viel Geld und Viele mit sehr wenig. Der Besuch den Choeung Ek und Tuol Sleng war zwar grausam und schockierend, aber schon sehr wichtig, um Kambodscha und seine Situation besser zu verstehen. Die Stadt erlebt einen Touristen- und Menschenandrang, für den sie nicht bereit ist und der Staat tut wenig, um da zu helfen, sondern kassiert die ganze Kohle selbst ein.